1000 Jahre
Klein Meckelsen

1024 - 2024

1000 Jahre Klein Meckelsen

Die Geschichte

Die Anfänge unserer Geschichte lassen sich nicht nachweislich ergründen. Anhand von archäologischen Untersuchungen ist aber davon auszugehen, dass es hier bereits ab Ende der Steinzeit auch menschliche Lebewesen gab.
Die Ausgrabungen rund um das kleine Dorf haben sehr viele Fundstücke preisgegeben, die unsere Geschichte erzählen. Die ersten Feuersteinwerke und Waffen weisen bis tief in die jüngere Altsteinzeit zurück. Diese Periode am Ende der letzten Eiszeit reichte etwa von 16000 und 12000 Jahre vor Christi Geburt. Damals streiften Rentierjäger durch die subarktische Tundra. Die ersten Feuersteinfunde aus dieser Gegend datieren in etwa aus den Jahrhunderten um 8000 Jahre vor unserer Zeitrechnung.

Übergang in Bischofszeit und Gutsherrenschaft
Die Funde und Überreste aus späteren Epochen zeigen deutlich an, dass auf dem Boden der Gemeinde immer wieder Menschen lebten und oft auch dauerhaft siedelten. Fünf große Hügelgräber-Friedhöfe zum Beispiel lassen auf ebenso viele Siedlungen schließen. Spuren menschlicher Aktivitäten, die sich auch in der späteren Urnengräberzeit (also ab etwa 1200 Jahre vor Christi) und über die Zeit der römischen Kaiser sowie die unruhige Epoche der Völkerwanderung bis ins frühe Mittelalter immer wieder in den Boden eingegraben haben. Dieser Geestboden war jedoch karg.

Als unser Dorf zwischen 1024 und 1028 in einer Verdener Bischofsurkunde unter dem lateinischen Namen „Aquilonari Mikilanstidi“ erstmalig erwähnt wurde, kann es den dort genannten Diakon Folkhard nur zum Teil mit seinem Zehnten aus Ernteerträgen und Mastvieh ernähren. Das heutige Klein Meckelsen musste seinerzeit mit 14 weiteren Orten zum Wohlergehen des Kirchenmannes beitragen.

Am 24. November 1358 übertrug der Knappe Marquard von Issendorff neben anderen Grundbesitz auch einen von einem Bauern namens Langhehennecke bewohnten Hof in Meckelsen an seinen Vetter, dem Bremervörder Vogt Hinrich von Issendorff. Erst im Jahr 1388 taucht unser Dorf unter dem Namen „Mekelstede“ wieder auf, als mehrere Ritter aus der Familie Schulte den vorbenannten Hof erwarben. Die Dorfbewohner mussten nunmehr die Abgaben an das neue Kloster bei Buxtehude leisten. Dieses „Neue Kloster“ hieß ursprünglich Bredenbeck; es wechselte den Namen, als der Edle Johann Schulte von der Lühe 1286 sein 16 Jahre zuvor in „Nova Lu“ (Neu Lühe) gegründetes Benediktinerkloster nach „Neukloster“ umziehen ließ.

Die Schulten in der Börde Sittensen waren reiche Gutsherren und Ritter, die viele Jahrhunderte als Ministeriale auf der Horneburg bei Stade saßen, wurden erstmals 1196 erwähnt. Sie herrschten über 500 Jahre und bestimmten als Meier das Schicksal vieler Bauern in unserer Region, die von ihnen abhängig waren. Auch in Klein Meckelsen hatten die Schultes Eigentum. 1455 ließ der Ritter Harmen Schulte am „Kudebeck“ (Kuhbach) seine „Kohmöhle“ (die Kuhmühle) erbauen.

Im Jahre 1513 wurde die Bauernschaft in Klein Meckelsen urkundlich erwähnt. Das Steuerverzeichnis von 1536 nannte den Ort „Lutken Mekelste“. Im Gegensatz zum Nachbardorf Groß Meckelsen, das ab 1639 ein eigenständiges Adeliges Gericht bildete, blieb Klein Meckelsen immer Bestandteil der Börde Sittensen. Der kleine Ort Marschhorst westlich des Kuhbachtals kam in der mittelalterlichen Überlieferung nicht vor. Erst das Vörder Register nannte den Ort „To der Markshorst“, in welchem zwei besetzte Bauernstellen vorhanden waren. Das Schatzregister von 1536 bezeichnet das kleine Dorf als „Marsckhorst“. Für die dort zu Beginn des 17. Jahrhunderts vorhandenen drei Stellen beanspruchten die Grundherren aus der Familie Schulte die Gerichtsfreiheit.

Tausend Jahre Stillstand
Während die Herrschaftsverhältnisse in der Börde Sittensen über Jahrhunderte hinweg stabil waren, veränderten sich auch die bäuerlichen Besitzverhältnisse und die Art der Arbeit wenig. Zwischen 800 und 1800 gab es kaum Veränderungen hinsichtlich der Flurgrößen und die Art der landwirtschaftlichen Bearbeitung in den Geestdörfern.

Das 19. Jahrhundert brachte jedoch einige positive Veränderungen mit sich. Bevor Ablösung, Verkoppelung und Kunstdünger für einen Aufschwung sorgten, wurden die Menschen in dieser Gegend immer wieder von Hunger, Seuchen, extremen Wetterperioden und Existenzängsten bedroht. Die Folge war, dass nach 1860 viele Menschen nach Amerika auswanderten.

In der Einwohnerzahl machte sich das allerdings kaum bemerkbar; nur im Jahrzehnt der großen Depression der Geschichte zwischen 1887 und 1897 sank sie auf 276. Es zeigten sich nachfolgend erste Anzeichen einer grundlegenden Verbesserung der Lebensumstände. Hierzu trug auch der Ausbau der ersten gepflasterten Straße bei, die das Dorf 1850 anlegen und dann 1868 verlängern konnte.

Dörfliches Gemeinschaftsgefühl
Der Aufschwung bildete sich ebenfalls ganz deutlich in dem Wachsen der Dorfbevölkerung ab: In nicht einmal drei Jahrzehnten verdoppelte sie sich bis in die 30er Jahre des vorherigen Jahrhunderts. Durch die Flüchtlingsaufnahme am Ende des Zweiten Weltkrieges stieg die Anzahl der Dorfbewohner rasant auf 730. Trotz all dieser Veränderungen und obwohl Klein Meckelsen heute mehr und mehr den Charakter einer ländlichen Wohnsiedlung hat, konnte sich das dörfliche Leben mit seinen Festen und dem Gefühl heimatlicher Zusammengehörigkeit über den Wechsel erhalten.

Einige wesentliche Ereignisse in Klein Meckelsen und in der Börde Sittensen werden hier etwas ausführlicher aufgeführt.



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Gemeinderat: gemeinderat@klein-meckelsen.de
Dorfstraße 21
27419 Klein Meckelsen
Telefon: 04282-1302

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